29.06.2011

Der femous JULI kann beginnen!!!

femous artists all over Austria ...

Der Juli hat viel zu bieten - femous Events in ganz Österreich!!!


Beginnend mit Véro La Reine am Sunnwend Sunnseitn Fest, dem Power Frauen Festival mit Lesungen von Erika Pluhar und Konzerten der großartigen Marla Glen & Meena Cryle im Grottenhof Naturparkzentrum, sind Anfang Juli auch in Wien femous times angesagt: das Jazz Fest Wien bringt die
brasilianische Electro-Lady  Da Cruz (holt euch noch schnell free-Tickets bei uns), die Legende Omara Portuondo, Bettye LaVette, die entzückende Soe Tolloy, die uns schon bei der femous centenary night mit ihren fragilen Songs beglückt hat.

Der Wermuthstropfen ist die Ausgrenzung von weiblichen Artists durch das Porgy & Bess, das zwei geplante femous nights im Rahmen des Jazzfest wegen Frauenmehrheit on stage gecancelled hat!


Dem haben wir natürlich einiges entgegen zu halten:
One-Bandstand
- Summer School
workshop for women series, geleitet von Ihu Anyanwu a.k.a. G.rizo, ist eindeutiges technical Empowerment von Frauen. Unbedingt teilnehmen!




Am 9.7.11 nimmt uns dann das 11.Kasumama Afrika Festival auf eine Reise nach Ghana, mit der unvergleichlichen Princess Elivava, wo wir  auch öffentlich diskutieren, wie es um
"female & famous in worldmusic" steht: eine unterhaltsame Publikumsdiskussion mit den femous Power-Ladiezz Silvia Jura & Grace Latigo feat. Princess Elivava.

Weiter geht es dann mit dem Wellenklänge Festival, dem Festival für zeitgenössische Kunst auf der Seebühne am Lunzersee! Suzie Heger, die Kuratorin, ist eine der wenigen Österreichischen Festivalproduzentinnen! Danke für ihre Ausdauer, Mut, Engagement so ein
erfrischend, stürmisch, mitreißendes Festival zu produzieren! U.a. mit feinstem französischen, polnischen Jazz von Aldona, einem Theaterabend mit Chris Pichler oder einem Debüt-Konzert der wunderbaren Jazz Newcomerin Julia Siedl.

femous unterstützt diese großartigen Events - und wir freuen, dafür Karten zur Verlosung zu haben! Schnell melden - und schon seid ihr dabei! Informationen zu den Verlosungen findet ihr HIER!!!


Und natürlich freuen wir uns ganz besonders, dass das femous orchestra nach einem umwerfenden Juni bereits ein Live Video hat - freut euch mit uns!



Mehr Informationen zum femous Juli-Programm findet ihr HIER!!!

20.06.2011

femous juni hat kein ende!!! highlights to come!

Der Juni hat's in sich - femous is in the air.

WIR SIND WIEN - Festival der Bezirke läuft noch bis zum 23. Juni. Mit der großartigen Kubanerin Milagros Pineira, der Griotte Fatoumata Dembele aus Bukina Faso (mit Sigi Finkel African Vibes) oder der Brasilianischen Percussionistin Paula Caal (Maracatu) zeigt femous, wie vielfältig die weiblichen Musikkkulturen Wiens sind! Nicht zu versäumen sind Petra Ungers feministische Spaziergänge!

Gleich am 24 Juni geht es mit einem femous Highlight weiter: es ist uns gelungen, die einzigartige Amparo Sanchez, Gründerin von Amparanoia, aufs Wiener Donauinselfest zu bringen - Ö1 Zelt 21:30- Die Frau mit der sensationell rauen Stimme, den tiefsinnigen, politischen Texten, Mitbegründerin der Zona Bastarda in Barcelona, hat für ihren Kollegen & Freund Manu Chao einige Hits geschrieben -- und wird uns in Wien ihr neues Projekt Tucson Havanna vorstellen, das sie mit Calexico prdouziert hat!



Hier noch ein Link zu:
Amparanoia: la vida te da @ globalista livingroom





Und am 25. Juni verleihen wir das erste Mal den femous award am Donauinselfest! Großartige Gewinnerin, die die FM4/Planet.tt Bühne am Samstag um 17:00 rocken wird ist ESRAP!!!


Über den Geldpreis von 1.000.- €, gespendet von BDFA, freuen wir uns mit ihr! Wir gratulieren ihr hiermit nochmals und sind sicher, dass sie die wiener Musikszene auch in Zukunft bewegen wird!

Hier mehr infos zu EsRap bzw. zum femous award und den alnderen umwerfenden HipHop Ladiezzzz der Endausscheidung:Yasmo MC, MTS, Hottensia.

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09.06.2011

what a femous june!


femous artists all over Vienna ...
Am 1.Juni eröffnete das grandiose femous orchestra mit einer bombastischen Show - WIR SIND WIEN - das Festival der Bezirke!
Video gibt es bald online - Fotos schon einige, ein Bericht von Kerstin Kellermann ist soeben bei Moving Cultures erschienen…
Unser femous Juni Programm ist ganz dieser wundervollen Kooperation mit dem
"Wir sind Wien" - Festival der Bezirke - verschrieben!!! Von 23 femous-Konzerten bis zu den Feministischen Spaziergängen von Petra Unger ist das Festival simply "femous" :-)!!! Frauenpower ist hier nicht nur ein Lippenbekenntnis , sondern Tatsache... Wir danken Anita Zemlyak, Maria Malle und Team für die wunderbare Zusammenarbeit! Details weiter unten bzw.bei wirsindwien.com
Aber auch Mitteleuropas größter Open Air Event - das
Donauinselfest - wird einige femouse Facetten zeigen: Dank unserer Zusammenarbeit mit Ö1 wird die grandiose Amparo Sanchez, besser bekannt unter ihrem Ex-Bandnamen Amparanoia,am Freitag das Ö1-Zelt bespielen - am Programm Tucson-Havanna… Don't miss her!!!
Ganz besonders freuen wir uns natürlich auf den Auftritt der femous-award Gewinnerin ESRAP, die am Samstag um 17:00 die FM4/Planet.tt Bühne rocken wird! femous power all over the island!!!

Aber es gibt auch sad news: Eine mittlere Enttäuschung für uns war, dass femous nicht den Frauenpreis des BMUKK gewonnen hat… für die besten Frauenprojekte 2010/2011. Die noch größere Enttäuschung jedoch ist das Veto des Porgy & Bess gegen zwei femous nights im Rahmen des Jazzfest Wien - anscheinend gibt es im Porgy & Bess keinen Platz für femous artists! Das sollte sich ändern!!! Wir wollen mehr female artists im Progy & Bess sehen!!!



FEMOUS - JUNI-PROGRAMM 2011
Mehr Informationen findet ihr unter:
femous-events
www.wirsindwien.com/

www.facebook.com/femous.at

International Femous Orchestra: „Wir schmeißen alle diese Grenzen weg“

Von Kerstin Kellermann (Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Moving Cultures) 

Celia Mara sieht keine Barrieren für Transkulturalität in der Musik von Frauen aus verschiedenen Kontinenten. von Kerstin Kellermann
 
 
Vero La Reine quatscht fröhlich alle voll, die junge Schlagzeugerin, die sehr weit hinten auf der riesigen Bühne sitzt, legt mit einem Samba ab und es geht gleich fett los mit fünf lautstarken Bläserinnen. „In dem 21 Frauen Orchester spielt die Creme de la Creme der österreichischen Musikerinnen-Szene“, hatte der Moderator im Anzug eingeleitet. „Hören Sie das International Femous Orchestra!“ Vero steht schon ganz vorne und strahlt. Eine kräftige Frau im Silberkleid ruft in ein Megaphon: „Afrika!“ Das Femous Orchestra hat einen ganz eigenen Sound, vielstimmig wie ein richtiges, klassisches Orchester - aber ohne Dirigentin. Die Damen sind nur ein bissl eng auf der rechten Seite aufgestellt, eventuell sind die fünf Blasinstrumente links etwas laut. Echt fett, diese Einführung, es klingt ganz eindeutig nach transkulturellen Mischformen der Musikerinnen, die aus verschiedenen Kontinenten kommen. Die Wiener Bezirksfestwochen starteten mit einem Konzert auf dem Michaeler Platz und die ZuschauerInnen-Reihen reichen bis hinten zum Cafe Griensteindl. Dicke weiße Männerfiguren aus Stein beim Durchgang zur Hofburg, ein Opi futtert bedächtig seine Jause, zwei Kinder sitzen brav wie angepickt mit Luftballons in den Händen in der ersten Reihe. Die Damen amüsieren sich auf der Bühne. Sicher super Aussicht von da oben.

Zirkusstimmung und Dub Beat
„Das wollte ich schon immer mal machen!“, ruft Tania Saedi und legt los mit dem Mikro: „To rest my soul in peace…“ Der Wind weht, drei schwarze Frauen singen „the horizone…“, ist das Ska? Jazz?, „make yourself fly“ - diese Musik ist gänsehautverdächtig, „I move in harmony“. Der Opi mit grüner Kappe schleckt seine Finger ab und riskiert einen Blick auf die Bühne. Das Konzept mit den verschiedenen tollen Sängerinnen ist ausbaufähig. „Das war typischer Dub Beat halt“, sagt Tania nachher, auf dem Kopfsteinpflaster vor der Bühne sitzend, „USA Rhythmen, elektronische Musik!“ „Wir Musikerinnen sind es alle gewöhnt zu improvisieren“, erklärt Andrea Lasic in hellblauem Ballkleid. Celia Mara baut und gibt Basis mit ihrer Gitarre, hält sich zurück und unterstützt. „Ich gebe den Sängerinnen Platz sich zu zeigen, damit jede ihren Platz findet, sich zu realisieren“, sagt die brasilianische Profi-Musikerin später im Interview. „Zu Beginn wollten wir Arbeiterinnenlieder singen und Frauensongs covern und nicht selber komponieren. Doch es entwickelte sich anders: Jetzt werden Songs, die wir selber geschrieben haben, auf die Bühne gebracht!“ Zu Orchester-Beginn am 8. März stand z.B. der „March of the Women“ aus 1911 von Ethel Smyth, der offiziellen Freundin von Virginia Woolf, am Programm, als Input der Ethnologin Sylvia Jura, einer der Femous-Mitbegründerinnen. „Inzwischen wird der Platz für Improvisation aufgemacht“,  sagt Celia. „Jetzt ist das Femous Orchestra so weit, dass es eine Richtung gibt. Es gibt auch Sängerinnen, die wollen uns nur als Begleitmusik haben, die haben das Konzept noch nicht verstanden, dass du nicht der Star bist, die werden nicht bleiben.“ Ein Orchester ist immer mehr als die einzelnen Musikerinnen, auch wenn die großteils selbst Bandleaderinnen sind.

Militarismus-Persiflagen und Bikutsi-Rap
Eine Frau mit Akkordeon um den Hals macht einen Clown Koffer auf. Trötet mit einer kleinen Pfeife, spielt die Flöte mit einer Hand durch ein Nasenloch und mit der anderen Hand Ziehharmonika. Zirkusstimmung kommt auf! Celia Mara spielt leise mit. Die schrille Tröte am Schluß klingt grell in den Ohren nach. Au weh. Die Clownfrau marschiert in einer Militär-Persiflage mit Stock ein, eine andere mit Megaphon hinterher, tutz tutz kommt lauter Elektrosound von D-Jane Sweet Susi. Das Militär mit seinen Männlichkeits-Märschen und seiner Musik wird der Lächerlichkeit preisgegeben. Die männlichen Zuschauer halten sich an ihrem Bier fest.
Was ist das für eine Sprache? Voll unauffällig im Bühnennebel und voll flott steht EsRap plötzlich da, die junge Rapperin türkischer Herkunft in ihrer karierten Hose. Es geht los in verkürztem Englisch. Wann holt die Luft bitte! Die entfesselte EsRap mag die Bühne, mag die Stimmung gegenüber der Kirche, oberhalb der archäologischen Ausgrabungen am Michaelerplatz, es ist das erste Mal, dass ich sie fast melodiös singen höre. Das Publikum jubelt. Kein Gewitter weit und breit, obwohl es angesagt war. Und es geht schon wieder los mit der nächsten Nummer: Vero La Reine singt Bikutsi, die Frauenmusik aus Kamerun.  Yeah, yeah, yeah, irgendwie klingt sie heute auch nach Rap, nach afrikanischem Rap, mixture of styles, das muss EsRaps Einfluß sein – absolut tanzbar, aber nicht hier auf diesem weiten Platz, wo die ZuschauerInnen weit weg auf den Stuhlreihen sitzen. Trompetensolo, Celia shakt, brasilianisch is so funky!, ein schwarzer Kleiner filmt von unten her die Bühne mit seinem Handy, ob die Musikerinnen überhaupt drauf sind? Es gibt eindeutig mehr Leben auf der Bühne als bei den ZuhörerInnen, obwohl sich hie und da ein gewisses Lächeln auf die Lippen der Bürgerinnen stiehlt.

Sich ein Gefühl geben
„Zu dem Thema Transkulturalität in der Musik muss ich noch was sagen“, meint Celia Mara später, „Bei dem afrikanischen Lied haben wir alle sechs Achtel Rhythmus gespielt, wir sind ja alle sehr kompetente Profis. Ich habe zum ersten Mal afrikanische Gitarre gespielt (lacht), man hört das eh die ganze Zeit überall. Musik ist eine internationale Sprache, wenn die Musik gut ist, die Melodie gut, sehe ich keine Barrieren. Ich kann etwas Schönes, Trauriges singen (singt etwas vor), eine schöne Melodie egal in welcher Sprache. Ich konsumiere nur Musik, die mich emotional bewegt. Jacques Brel’s „Ne me quitte pas“ oder Janis Joplin stehen da auf der gleichen Stufe, beide haben so viel Kraft…, das ist ursprüngliche Musik, die sich ein Gefühl gibt. Ich mag keine Songs, die kein Gefühl zeigen und es gibt irrsinnig viele davon!“ (lacht). Plötzlich fängt die Gitarristin mitten in ihrem Wohnzimmer zu singen an, „unsympathisch und idyllisch ist das Ideal“, „flexibel, Sklaven für das Kapital“, höre ich, dann nur einzelne Wörter „Technokraten“, „homophob“, „ethnozentristisches Alarmsignal“, ich muss lächeln über die schwierige Wortfolge, „exotischer Sex im Internet“, „braune Suppe“… „Der Text von EsRap, den ich für sie schrieb, war leider schwer verständlich, wir haben den Song zu schnell gespielt“, kommentiert Celia ihre Darbietung. „Einmal habe ich mit Sylvia einen Song mit lauter lateinischen Wörtern geschrieben, keine Grammatik, nur Wörter. Diesmal habe ich sogar ein bißchen gejodelt für die Betonung des Österreichischen, aber das ist noch nicht so heraus gekommen. Wir schmeißen alle diese Grenzen weg, wir brechen mit allen diesen Regeln, die die Mackerhaften immer überall geben.“
Tutz Tutz machte EsRap Beatbox auf offener Bühne, „Bei mir? Bei dir!“, rief sie, dann wurde „Platz für Improvisation aufgemacht“, damit die junge Musikerin mit dem Publikum kommunizieren kann.

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Mehr Informationen zum femous orchestra findet ihr auf dem neuen blog:
http://femousorchestra.blogspot.com

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Hier findet ihr noch mehr Artikel über das "femous orchestra":
musicaustria.at/das-femous-orchestra-konzertiert-im-wiener-kosmostheater
musicaustria.at/musicaustria/donaufestival-2011-nodes-roots-and-shoots
donaufestival.at/femous-orchestra language=de
donaufestival.at/festival-en/femous-orchestra
kultureninbewegung.vidc.org/index.php?id=103

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