In einer modernen Gesellschaft, die – wie Österreich - auf den Grundwerten von Demokratie und Menschenrechten basiert, sollte ein fairer und respektvoller Umgangston zum beruflichen wie gesellschaftlichen Alltag gehören. Maßnahmen, die die Gleichwertigkeit und die Vielfalt aller Teile der Gesellschaft fördern und Diskriminierungen verhindern, sollten begrüßt oder wenigstens respektiert werden. Unterschiedliche Meinungen zu Maßnahmen und Regelungen müssen geäußert und zur Diskussion gestellt werden können. Bei der gesellschaftlichen Entwicklung von demokratischer Reife geht es also um den Inhalt (was diskutiert wird) und um den Prozess (wie dieser Diskurs geführt wird).
Unverständlich und bar jeder demokratischen Reife ist die Art und Weise, mit der die Diskussion um die "Zulässigkeit" einer Sprache geführt wird, in der Frauen wie Männer gleichermaßen vorkommen. Das geht bis zu öffentlichen Aufforderungen an Ministerien, mit amtlichen Anordnungen die Zurücknahme jahrzehntelanger Entwicklungen vorzuschreiben. Diese Debatte wird mitunter sehr einseitig, Personen und Institutionen verunglimpfend oder bedrohend geführt.
Der Textentwurf der ÖNORM A 1080 oder der derzeit im Umlauf befindliche 'Offene Brief' zum Thema "Sprachliche Gleichbehandlung" stellen alle Leitbilder für geschlechtsneutrales und geschlechtergerechtes Formulieren in Frage. Die genannte ÖNORM etwa will ganz genau eine Form auswählen und sagen: Diese und keine andere ist erlaubt.
Die sprachliche Benennung aller Geschlechter ist ein Hinweis für die gesetzlich festgelegte Gleichstellung von Menschen. Nicht strikte Vorschriften sind der Weg dorthin, sondern bei jeder Form der Kommunikation darüber nachzudenken, wer gemeint ist und diese Personen dann jeweils anzusprechen.
Als Befürworterinnen und Befürworter einer lebendigen, der Gleichstellung der Geschlechter verpflichteten Sprache, fordern wir zu einem sachlichen, respektvollen Diskussionsstil auf und den Gebrauch der geschlechtergerechten Sprache ein (einige Fakten zur geschlechtergerechten Sprache).
Dafür stehen:
Dr.in Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des ÖFR
Dr.in Brigitte Hornyik, stv. Vorsitzende des ÖFR, Verein Österreichischer Juristinnen, Verfassungsjuristin
Elfriede Hammerl, Autorin
Mag.a Dr.in Traude Kogoj, Autorin und Lektorin
Prof.in Dr.in Luise F. Pusch, Sprachwissenschaftlerin
Dr.in Marion Gebhart, Feministin und Juristin
Mag. Norbert Pauser, Unternehmensberater
Dr.in Eszter Dorner-Brader, Vorstandsmitglied des ÖFR
Mag.a Andrea Wagner-Staritz, Leitung VHS Hernals
Mag.a Barbara Klein, Leiterin des Kosmos Theaters & Vorsitzende des von Link.*Verein für weiblichen Spielraum
Univ.Doz.in Dr.in Maria Mesner, Institut fuer Zeitgeschichte der Universitaet Wien
Dr.in Mag.a Bettina Zehetner, Verein Frauen beraten Frauen. Institut für frauenspezifische Sozialforschung und Psychotherapie
Mag.a Andrea Brunner, Bundesgeschäftsführung der SPÖ-Frauen
Susanne Riegler, Journalistin
Dr. Karl Staudinger, Gründer und Betreiber der Seite politiktraining.at
Sabine Fisch, Medizinjournalistin
Ina Biechl, Organisationsberaterin und Kommunikationstrainerin
Anita Kienesberger, Geschäftsführerin, Wien
Mag.a Andrea Ludwig, Vorstand Verein österreichischer Juristinnen
Mag.a Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung Frauen und Familie der AK Wien
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